Die sommerlichen Temperaturen sind anstrengend – für Menschen und Tiere. Nur weil einige der tierischen Zoobewohner aus Afrika oder Australien stammen, heißt das nicht, dass sie die aktuellen Temperaturen genießen.
So verlockend die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr sind, so anstrengend können die warmen, trockenen Tage des Sommers sein – auch für Zootiere, denen es weder an Wasser noch an Nahrung mangelt. Wie in der freien Natur verlagern viele von ihnen ihre Aktivitäten auf die Dämmerungsphase oder, wenn möglich, auf die Nacht. Am Tag suchen sie schattige, kühle Plätze auf und sind daher nicht immer gut zu sehen.
Da viele Tiere im Vergleich zu Menschen nur eine geringe Zahl an Schweißdrüsen haben, können sie gar nicht oder nur wenig schwitzen. Aus diesem Grund haben sie verschiedene Strategien zur Abkühlung entwickelt: Schweine suhlen sich im feuchten Schlamm, das kühlt ab und schützt gleichzeitig vor Parasiten. Präriehunde, Borstenhörnchen, Erdmännchen und Co. verbringen die heißesten Stunden des Tages in ihren unterirdischen Bauten. Die Kap-Borstenhörnchen benutzen ihren buschigen Schwanz als Schattenspender. Tiere wie der Fennek, aber auch Löffelhunde, nutzen ihre langen Ohren zur Abkühlung. Indem sie mehr Blut als üblich in die Ohren pumpen, kann dort über die dünne Haut Wärme abgegeben werden. Rosa-Kakadu und Lachender Hans genießen ausgiebige Bäder.
Zu Höchstform laufen bei diesen Temperaturen viele wechselwarme Tiere wie Echsen, Schlangen und Schildkröten auf. Ihre Körpertemperatur hängt von der Außentemperatur ab. Doch auch unsere Sonnenanbeter wie die Sporn- und die Ägyptischen Landschildkröten suchen bei zu großer Hitze ein schattiges Plätzchen auf.
Ein wichtiges Thema bei der Hitze ist die Versorgung mit Wasser. Einige Tiere kommen mit sehr wenig Wasser aus, andere müssen überhaupt nicht trinken und beziehen Wasser aus der Nahrung, die sie zu sich nehmen. Die Pflanzenfresser Afrikas wie Antilopen, aber auch Zebras, fressen vor allem nachts bis in die frühen Morgenstunden, weil Gräser und Sukkulenten in der Nacht Tauwasser aufnehmen. Die Körperoberfläche einiger Tierarten ist so strukturiert, dass sich Kondenswasser sammelt, das sie dann aufnehmen und vielfach auch speichern können.
Wahre Meister der Wasser- und Fettspeicherung sind Kamele. Sie können Wasser in großen Mengen aufnehmen – 200 Liter, eine ganze Badewanne voll, in einer viertel Stunde. Dieses können sie im Magen aufbewahren; in den Höckern befindet sich übrigens Fett, denn auch Nahrung brauchen sie auf Vorrat.
Damit auch unsere heimischen Wildtiere wie Igel, Insekten und Vögel bestmöglich mit Wasser versorgt sind, empfiehlt es sich, Wasserschalen aufzustellen und diese täglich mit frischem Wasser zu befüllen. Ganz besonderen Schutz brauchen die Haustiere. Sie alle brauchen Rückzugsmöglichkeiten vor der Sonne und gehören weder ins Auto noch auf einen unbeschatteten Balkon.